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Eigenverbrauch versus Einspeisung

Technisch kann man den Wechselrichter in verschiedenen Modi betreiben. 


Einspeisung:

Bei NUR Einspeisung (in der Tabelle unten die ganz linke Spalte) wird alle aus dem Licht  erzeugte Energie eingespeist und mit einem separaten Zähler gemessen. 


Eigenverbrauch:

Will man auch Eigenverbauch nutzen, ist dazu ein sogenanntes PowerMeter* notwendig, welches die Energie misst, die gerade im Haus benötigt wird. Ist genug Sonnenlicht vorhanden, so würde bei einer Einstellung "Eigenverbrauch" nur die Energie vom Wechselrichter erzeugt werden, dass keine Entnahme aus dem Stromnetz mehr nötig wird. Der Stromzähler verharrt auf dem Stand.

*) Die zur Steuerung des Wechselrichters notwendigen Geräte werden oft statt PowerMeter auch als SmartMeter bezeichnet. Sie messen aber den internen Strom. Die modernen Stromzähler, offiziell als "intelligente Messeinrichtung (mit Gateway, also Verbindung zum Netzbetreiber)" oder "moderne Messeinrichtung (ohne Gateway)" werden im Volksmund auch SmartMeter genannt. Hier besteht eine Verwechslungsgefahr.


Eigenverbrauch und Einspeisung:

Bei Eigenverbrauch und Einspeisung (in der Tabelle unten die mittlere Spalte) muss der Stromzähler durch ein Zweirichtungszähler ("intelligente Messeinrichtung", auch SmartMeter genannt) ersetzt sein. Hier können dann die Verbräuche und die eingespeiste Energie als unterschiedliche Werte von einander getrennt gemessen werden.


Simulation einer Anlage in der Jahressicht

Um heraus zu bekommen, was dies letztendlich wirklich in EUROs bringt, haben wir Ihnen das an einem Beispiel durchgerechnet. Die Daten kommen aus dem offiziellen Photovoltaic Geographical Information System der EU. Hier liegen Solardaten für ganz Europa für die vergangenen Jahre. Für Usingen an einer nach Süden ausgerichteten 10kWp PV-Anlage ergab sich für das Jahr 2020 in einem realistischen System 11,7 MegaWattStunden (= 11.700kWh) Energie. Da dies mit tatsächlichen Sonnendaten berechnet wurde, lassen die Daten eine sehr realistische Prognose zu. 


In dem System wird jetzt ein Jahresverbauch des Haushalts von 8000kWh unterstellt. Der Verbrauch ist wichtig, denn nur, wenn man den durchschnittlichen Verbrauch und die übliche Nutzung (viel Strom morgens beim Kaffeekochen, wenig Strom über Tag, aber mehr abends, wenn der Fernseher läuft, etc. - in Fachkreisen nennt sich das Lastprofil) berücksichtigt, kann man die Simulation realistisch machen.




Das Ergebnis ist schon beeindruckend

Bei dem von uns angenommenen  Photovoltaik-Generator mit einer Leistung von 10kW(peak) ergibt sich nach unserem Beispiel ca. 14.000€ mehr Ertrag, wenn man die Photovoltaik in erster Linie selbst nutzt und nur die Überschüsse einspeist. Der Batteriespeicher führt dann zu einer weiteren Verbesserung auf mehr als 23.000€, also mehr als das Doppelte in einem Zeitraum von 20 Jahren


Der Grund ist darin zu suchen, dass die untertägigen Überschüsse nicht ins Netz gespeist werden, solange die Batterie nicht voll ist, sondern zunächst zwischengespeichert und dann auch als Eigenverbrauch verwendet werden. 


Die Batterie wandelt also Energie von Einspeisung in Eigenverbrauch. Umso größer die Differenz in den Erlösen eingespeisten Stroms zu den Kosten für den aus dem Netz entnommenen Stroms ist, umso größer sind damit auch die Ertragsgewinne durch eine Batterie. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es in Ländern (z.B. aktuell Norwegen), in denen die Einspeisung und Entnahme gleich bepreist sind, die Anschaffung einer Batterie keinen Sinn macht.